Endspurt vor dem Aufbruch

In drei Wochen sollte es losgehen.

Zuhause ist so ziemlich alles geregelt. Die meisten Dinge sind verstaut, fast alle Schränke leer. Das Lager wird voll. Das führt natürlich auch dazu, dass man nicht mehr die Schuhe putzen kann, da die Schuhcreme schon im Lager ist. 4 Trinkgläser sind für 3 Wochen auch ein bisschen knapp. Der Geschirrspüler wird nicht mehr voll. Aber damit kann man sich schon wieder auf den Abwasch per Hand am Schiff einstellen.

Das Lager in der Heimat:

Martin hat in seiner Planung ein gutes Polster eingebaut, wodurch wir mit den Dingen, die wir selber in der Hand haben, gut im Zeitplan liegen. Das geht soweit, dass wir auch noch Zeit zum Feiern haben, die vertrauten Lokale in unserer Heimat besuchen und Freunde treffen können.

Anders schaut es aus bei den Dingen, auf die wir wenig Einfluss haben, wie zum Beispiel Lieferzeiten und Vertragsänderungen. Daher laufen unsere Notebooks auf Hochtouren. Damit kommt auch Spannung auf. Deshalb kommt zu jedem Punkt auf der Liste noch ein Plan B.

Irgendwie gießt man noch die Blumen, obwohl man sie nicht mehr blühen sehen wird. Sorgen um Angehörige kommen auf; die Frage, ob man nicht doch etwas vergessen hat. Bei den Vorbereitungsarbeiten kommt man nicht zum Nachdenken. Die Abschiede aber werden sehr bewusst erlebt. Die Freude ist allerdings noch nicht ganz da, weil man sich gar nicht so richtig vorstellen kann wie es werden wird.

Unser altes Zuhause:

Natürlich haben wir das Boot selber über eine weite Strecke überstellt, sind Nächte durchgesegelt, hatten Probleme mit Boot und Fischen, die sich geweigert haben zu beißen, schlechtes Wetter und Ungewissheit, was wir aber alles bewältigt haben. So machen wir uns wegen der Reise an sich keine Sorgen, fragen uns aber, wie es uns mit den Veränderungen gehen wird. Bücher statt Fernsehen, blättern statt wischen. Es passiert mitunter, dass ich auf eine Buchseite getippt habe, die sich allerdings nicht umblätterte. Allein, dass wir keinen ständigen Zugang zum Internet haben werden, fühlt sich komisch an.

Unser zukünftiges Zuhause:

Wir gehen offline. Wir stürzen uns in die Realität. Das wird ein Abenteuer!

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