Zurück in der alten Welt

Nach einer anstrengenden Reise kommen wir mit dem Flieger in Barcelona an, der nächste Flug geht erst am nächsten Tag. Somit machen wir uns auf Richtung Innenstadt. Das geht hier mit öffentlichen Verkehrsmitteln, preiswert und unkompliziert. 

Barcelona kennen wir schon von früheren Aufenthalten, sodass wir gleich ins gotische Viertel gehen, wo es uns besonders gut gefällt. Die Kathedrale wirkt majestätisch, die schmalen Gässchen malerisch, die Leute laut und schlank. Der direkte Gegensatz zum Westen der USA. Autos in der Altstadt gibt es praktisch keine, dafür einladende Cafés und Restaurants. Wir genießen endlich wieder die spanische Küche mit Tapas und Wein. Hier kostet eine Flasche so viel wie in den USA ein Glas. 

Da wir schon lange unterwegs sind, suchen wir uns ein Hotel für eine kurze Nacht weil es früh morgens weiter nach Wien geht. Wir werden direkt in der Nähe fündig, die Zimmer halb so teuer und doppelt so schön wie in den USA. Das genießen wir allerdings nur kurz, da wir hundemüde ins Bett fallen. 

Jetzt freuen wir uns schon sehr auf ein Wiedersehen mit der Heimat, Familie und Freunden. Nach der Landung in Wien werden wir von Daniela, Martins Schwester, und den Kindern Hannah und Elias abgeholt. Endlich können wir unsere Taschen absetzen. Nach einem Großeinkauf fahren wir in ihr neues Heim am Stadtrand von Wien und feiern mit ihr und ihrer Familie unser Wiedersehen. Natürlich gibt es viel zu erzählen, in Österreich hat sich in der Zeit unserer Reise fast alles um Corona gedreht. Unser Sohn Jonathan kommt auch nach Wien, um mit uns seinen Geburtstag zu feiern. Unsere Enkelin Linda spielt freudig mit uns.

Jetzt genießen wir erst einmal wieder Wien, das uns nach all der Zeit umso besser gefällt. Dinge, die man ansonsten übersieht, da man sie ständig vor der Nase hat, zeigen uns erneut, warum Wien immer wieder an der Spitze der lebenswertesten Städte weltweit steht. Alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen hieße ein eigenes Buch darüber zu schreiben. Uns zeigt es, wie schön wir es zuhause haben. Die Stadt ist sauber, in einigen Teilen autofrei, die öffentlichen Verkehrsmittel günstig, neuwertig und so vielfältig, dass man rund um die Uhr in kurzer Zeit problemlos in jeden Winkel der Stadt gelangt. Das Preisniveau ist niedriger als in den USA. Das heimische Essen genießen wir nach eineinhalb Jahren besonders. Vom Wirtshaus über den Heurigen und Eis bis zum Schweizerhaus im Prater mit seinen berühmten Stelzen (gegrillte Schweinshaxen). Das Original Budweiser Bier wird mit Sauerstoff gezapft, sodass der Schaum auf dem Bier noch am Ende des Bieres im Glas bleibt. Das macht es sehr süffig, entsprechend viel geht dort über die Theke. Ein Leberkäse vom Leberkas Pepi muss genauso sein wie Wiener Schnitzel und eine Käsekrainer am Würstelstand. Die Zeit in Wien verfliegt schnell und wir fahren zu Martins Eltern nach Oberösterreich. 

Uns erwartet Sommerwetter und das Mühlviertel zeigt sich von seiner schönsten Seite. In solchen Momenten fragt man sich, warum man eigentlich weggefahren ist. Dann fängt es an zu regnen, die Temperaturen fallen nachts unter 10° Celsius. Zack, da fällt einem wieder ein, warum man auf der Barfußroute unterwegs ist.

Das Wichtigste aber ist das Wiedersehen mit unseren Verwandten, Freunden und ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen. Unser Terminkalender ist voll. Neben den notwendigen Arztterminen treffen wir uns praktisch täglich mit unseren Liebsten. 

Nicht nur für Unterkünfte wird gesorgt sondern auch ein Auto dürfen wir uns von Seglerfreunden ausborgen. Wir werden überall herzlich empfangen und verwöhnt. Hoffentlich können wir diese außergewöhnliche Gastfreundschaft bald erwidern. Obwohl wir so lange weg waren, unterhalten wir uns, als wären wir immer hier gewesen. Die Gespräche über die Zeit während Corona zeigen uns, dass unsere Entscheidung die Reise zu starten goldrichtig war. 

Vielen lieben Dank an alle, dass ihr euch Zeit genommen habt, für das herzliche Wiedersehen und für das kulinarische Verwöhnprogramm. Wir hoffen, euch bald auf Infinity begrüßen zu dürfen.

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